Viele Menschen träumen von einer beruflichen Auszeit, um sich den Wunsch nach Reisen, Erholung oder Weiterbildung zu erfüllen. Dabei sollten die Finanzen immer im Blick behalten werden.
Einer internationalen Studie des Netzwerks Xing‘s zufolge konnte sich 2018 über ein Viertel der Befragten vorstellen, ein Sabbatical, Bildungskarenz oder unbezahlten Urlaub anzutreten. Die Möglichkeit zur Bildungskarenz, also sich bei aufrechtem Arbeitsverhältnis freistellen zu lassen, gibt es in Österreich seit 1998. Folgende Voraussetzungen zum Bezug des Weiterbetreuungsgeldes gelten dabei aktuell in Österreich:
Voraussetzungen
- Seit mindestens 6 Monaten beim Arbeitgeber beschäftigt
- Dauer zwischen 4 und 12 Monaten, wobei eine Stückelung auf mehrere Zeiträume möglich ist und mindestens 2 Monate dauern muss
- Kein Bezug des Weiterbildungsentgelts für 12 Monate in den letzten 4 Jahren
- Studium, Weiterbildung (inkl. Lernzeit) von zumindest 20 Stunden pro Woche
- Anspruch auf den Bezug vom Arbeitslosengeld


Notwendig für den Antritt einer Bildungskarenz ist eine schriftliche Vereinbarung mit dem Arbeitgeber. Danach kann beim Arbeitsmarktservice (AMS) Weiterbildungsgeld für die Dauer der Freistellung beantragt werden. Ein Sabbatical - in der Länge von drei bis zwölf Monaten – wiederum ist nicht an eine Weiterbildung gekoppelt. Dabei gibt es prinzipiell zwei Varianten: Es werden angesammelte Überstunden – bei gleichem Gehalt – eingelöst; oder der Arbeitnehmer bekommt für einen festgelegten Zeitraum bei gleichbleibender
Stundenzahl weniger Geld ausbezahlt. Die gleiche Summe bekommt er dann für die Dauer des Sabbaticals.Die Vereinbarung über die Variante und die Dauer erfolgt direkt zwischen Arbeitnehmer und Arbeitsgeber. Ein Rechtsanspruch auf ein Sabbatical gibt es derzeit nicht.
Bildungskarenz im Trend
2018 haben laut AMS 14.748 Personen Zugang zum Weiterbildungsgeld bekommen, um 432 Personen mehr als im Jahr 2017 (plus 3 Prozent). Von Jänner bis Juli 2019 (jüngste Daten) waren es bereits fast 11.000 Personen. Einen hohen Anteil machen mittlerweile Frauen aus. 2009 waren noch 65 Prozent der „Bildungskarenzler“ männlich, 2018 nur mehr 43 Prozent.


Der Hauptgrund für eine Bildungskarenz ist laut AMS, dass die Menschen ihre berufliche Situation stabilisieren oder verbessern möchten. 45 Prozen der Personen waren der AMS-Analyse zufolge nach Beendigung der Bildungskarenz wieder beim selben Dienstgeber beschäftigt wie vor der Auszeit. „Die Tatsache, dass nicht einmal die Hälfte der teilnehmenden Personen nach der Bildungskarenz zum gleichen Arbeitgeber zurückkehren (oder zurückkehren können), zeigt, dass die Bildungskarenz sich mittlerweile auch zu einem Instrument der Förderung der Flexibilität am Arbeitsmarkt entwickelt hat", erklärt AMS-Vorstand Johannes Kopf.
Einfach raus?


Bei der Entscheidung für ein Sabbatical steht weit seltener die Idee einer
Weiterbildung oder beruflicher Veränderung im Vordergrund. Laut Xing-Umfrage
geht es bei fast 40 Prozent der „Sabbatical-Absolventen“ darum, sich den
„wirklich wichtigen Dingen im Leben“ zu widmen. Etwa gleich viele führen
Erschöpfung als Grund an. Aus der Routine auszubrechen nennen 36 Prozent als
Motivation. Weitere Gründe: ein zweites/neues berufliches Standbein aufbauen,
Änderung der familiären Strukturen, ausreichend finanzieller Background. Die
Hälfte der Befragten will die Auszeit nutzen, um sich geistig und körperlich zu
erholen. Über 37 Prozent würden gerne eine längere Reise antreten.
Nicht nur in Österreich, auch in Deutschland und in der Schweiz gibt es ähnliche Regelungen für das Sabbatical. Vom Arbeitgeber bezahlte Sabbaticals sind aber dennoch selten, wie eine Umfrage des Online-Reisebüros Opodo im Jahr 2017, an der 12.000 Personen aus acht Ländern teilnahmen, ergab. Demnach können sich z. B. 63 Prozent der befragten Deutschen ein Sabbatical gut vorstellen, aber etwa der Hälfte davon fehlen die finanziellen Mittel, um eine Auszeit, vom Arbeitgeber unbezahlt, zu nehmen.
Oft scheitern die verschiedenen Auszeitpläne an der Finanzierung. Während die einen auf die Gunst des Arbeitgebers setzen, greifen andere (zusätzlich) auf Ersparnisse und Rücklagen bzw. Erbschaften zurück, nehmen einen Kredit auf oder jobben freiberuflich (auch während einer Reise).
Sorgen Sie für mehr Selbstbestimmung
Auch wenn wir heute nicht wissen, was wir übermorgen planen, so lohnt sich eine Finanzplanung, die genügend Spielraum schafft, um Entscheidungen frei von finanziellen Gründen treffen zu können. Dazu gehören flexible Veranlagungslösungen, die die persönliche Lebenssituation sowie die eigenen Wünsche, Träume und Ziele berücksichtigt und sich auch immer wieder anpasst. Nehmen Sie Ihre Zukunft noch heute in die Hand und bestimmen Sie zukünftig selbst.