Ausbau der Kinderbetreuung, Zunahme der Erwerbstätigkeit, Pensionssplitting – seit Einführung des Internationalen Frauentags hat sich die Situation von Frauen in vielen Bereichen verbessert. In finanzieller Hinsicht haben Frauen jedoch weiter Nachteile. Diese können sie aber mit der entsprechenden Vorsorge wettmachen.
Die Einführung des Internationalen Frauentags in der Zeit um den Ersten Weltkrieg stand im Zeichen der Gleichberechtigung und des Wahlrechts für Frauen. Auch wenn sich seitdem vieles geändert hat, existieren in einigen Bereichen weiterhin augenscheinliche Ungleichheiten.
So war der geschlechtsspezifische Lohnunterschied gemessen an den Bruttostundenverdiensten in Österreich im Jahr 2017 mit fast 20 Prozent deutlich höher als jener im EU-Schnitt (16 Prozent). Laut Statistik Austria verdienen Österreichs Frauen gesamt gerechnet im Jahr um knapp 37 Prozent brutto weniger als Männer. Einer der Gründe ist die hohe Teilzeitrate. Von den erwerbstätigen Frauen arbeitet immerhin fast die Hälfte Teilzeit, vor allem, weil sie nebenbei die Kinder betreuen. 2018 waren fast drei Viertel der Frauen zwischen 25 und 49 Jahren mit Kindern unter 15 Jahren teilzeitbeschäftigt. Männer in derselben Altersklasse mit betreuungspflichtigen Kindern arbeiteten hingegen nur zu 6,4 Prozent in Teilzeitverhältnissen.
Unbezahlte Arbeit Kindererziehung
Kindererziehung bedeutet zum Großteil unbezahlte Arbeit. Laut der Internationalen Arbeitsorganisation ILO leisten Frauen pro Tag mehr als vier Stunden unbezahlte Arbeit im Haushalt und in der Familie. Männer wenden dafür hingegen nicht einmal zwei Stunden auf. Seit 2005 gibt es in Österreich die Möglichkeit des freiwilligen Pensionssplittings: Hierbei überträgt der berufstätige Elternteil nach der Geburt des Kindes bis zu 50 Prozent seiner Pensionsgutschrift auf den Partner, der sich der Kindererziehung widmet. Die Elternteile müssen dafür weder verheiratet sein noch im gemeinsamen Haushalt leben. Noch wird das Pensionssplitting kaum genutzt (Näheres dazu finden Sie in unserem Beitrag hier).


Mit eigenverantwortlicher Planung vorsorgen
Auf die finanzielle Absicherung durch den Ehemann sollten sich Frauen jedenfalls nicht verlassen. 2018 lag die Scheidungsrate in Österreich bei 41 Prozent. Laut Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung gibt es in Österreich rund 257.000 alleinerziehende Mütter. Rund zwei Fünftel davon sind laut Statistik Austria armutsgefährdet, haben also ein monatliches Einkommen von weniger als 1.259 Euro.
Worüber sich viele Mütter nicht im Klaren sind: Der Verzicht auf eine Vollzeitbeschäftigung oder überhaupt auf eine Erwerbstätigkeit zugunsten der Kinderbetreuung hat bedeutende Auswirkungen auf die eigene finanzielle Zukunft. Denn das niedrige Erwerbseinkommen und Lücken in den Versicherungszeiten schlagen sich merklich in der Pensionszahlung nieder. Während laut dem Jahresbericht der österreichischen Sozialversicherung Männer 2018 monatlich durchschnittlich 1.678 Euro als Alterspension erhielten, bekamen Frauen nur 1.028 Euro.
Gute Voraussetzungen für erfolgreiche Veranlagung
Die gute Nachricht: Mit dem Bewusstsein und einer entsprechenden Vorsorge- und Finanzstrategie können Frauen für mehr Selbstbestimmung und finanzielle Zuversicht sorgen. Laut internationalen Studien haben Frauen ein gutes Händchen bei der Veranlagung. Teodoro Cocca, Leiter der Abteilung für Asset Management an der Johannes Kepler Universität in Linz, führt das darauf zurück, dass Frauen weniger Risiko eingehen: „Frauen sind im Schnitt deutlich risikoaverser als Männer. Das ist selbst dann so, wenn beim Vergleich das Finanzwissen und das zur Verfügung stehende Vermögen berücksichtigt wird. Dieser Unterschied steht auch hinter dem zweiten Phänomen, dass nämlich die Anlagerendite von Frauen in einigen Studien signifikant höher ausfällt als diejenige von Männern. Die höhere Risikoaversion führt also zu vorsichtigerem Investieren und zu längeren Haltezeiten von Aktien.“
Dass Frauen risikoscheu sind, bestätigt auch eine Studie der GfK Austria. Demnach geben Frauen den klassischen Sparprodukten gegenüber riskanteren Anlageformen den Vorzug: Während 22 Prozent der befragten Frauen das Sparbuch als interessant einstufen, punkten Investmentfonds nur bei 18 Prozent und Aktien überhaupt nur bei zwölf Prozent. „Basierend auf unseren Studien wissen wir aber, dass nicht alleine der Wunsch nach Sicherheit das Verhalten und Interesse der Frauen an unterschiedlichen Spar- und Anlageformen prägt, sondern vielfach ein Interessensvakuum aufgrund von Wissenslücken und Unsicherheit bei komplexeren Anlageprodukten entsteht“, analysiert Ursula Swoboda von der GfK Austria. Laut der Studie hinken Frauen mit ihrem Wissen über Aktien und Investmentfonds deutlich hinterher. Der Tagesablauf vieler Frauen ist sehr voll ausgefüllt und die Finanzen werden in den meisten Fällen eher hintenangestellt als Familie, Job und Freunde. Da kommt die Hilfe durch einen Finanzdienstleister wie Swiss Life Select gerade recht: Gemeinsam mit ihm ist es wesentlich einfacher und weniger zeitaufwendig, individuell passende Vorsorge- und Finanzlösungen zu finden.
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